So kannst du WordPress Dateien per FTP Zugang verwalten und ändern

So kannst du WordPress Dateien per FTP Zugang verwalten und ändern

Per FTP kannst du dich mit dem Webserver deiner WordPress Seite verbinden. Anschließend kannst du Dateien hochladen, herunterladen oder bearbeiten. Der FTP Zugang ist ein praktisches Werkzeug für bestimmte Wartungsarbeiten oder auch zur Fehlerbehebung. Hier erfährst du, wie du einen FTP Zugang einrichtest und dich mit dem Dateisystem deines Webservers verbinden kannst.

Was ist ein FTP Zugang?

Die Abkürzung FTP steht für File Transfer Protocol. Per FTP lassen sich Dateien von deinem Computer zum Server deines Webhosters übertragen. Du hast damit Zugriff auf das Dateisystem des Webservers, auf dem deine WordPress Seite liegt. Der FTP Zugang wird vor allem für Wartungszwecke oder zur Fehlerbehebung benötigt.

WordPress FTP Zugang

Beim Einsatz von WordPress als Content Management System oder als Blog Plattform lassen sich viele administrative Dinge direkt aus dem WordPress Backend erledigen. Bestimmte Dateien und Bereiche sind aus dem Backend jedoch nicht zugänglich. Unter anderem für diese Aufgaben ist der FTP Zugang notwendig:

  • Hochladen oder Runterladen von Dateien
  • Bearbeiten von (Konfigurations-)Dateien
  • Deaktivieren defekter Themes und Plugins

Der FTP Zugang ist immer dann hilfreich, wenn sich die gewünschte Aktion nicht im WordPress Backend erledigen lässt. Auch wenn sich etwa durch eine fehlerhafte Konfiguration das Backend nicht mehr aufrufen lässt, ist der FTP Zugang oft die einzige Möglichkeit, den Fehler zu beheben.

Unterschied zwischen FTP und FTPS

Vielleicht bist du im Zusammenhang mit dem FTP Zugang auch schon auf die ähnliche Bezeichnung FTPS gestoßen. Diese Abkürzung bedeutetet File Transfer Protocol Secure oder auch FTP über SSL. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des normalen FTP Protokolls, welches bereits seit den Urzeiten des Internets existiert.

Beim normalen FTP Protokoll werden nämlich sowohl Benutzername und Passwort als auch die übertragenen Daten unverschlüsselt durch das Internet gesendet. Es besteht also eine gewisse Gefahr, dass vor allem die Zugangsdaten irgendwo abgegriffen werden. Bei einer FTPS Verbindung werden dagegen sowohl deine Zugangsdaten als auch die Dateien verschlüsselt übertragen.

FTP oder FTPS verwenden?

Die meisten Webhoster ermöglichen heutzutage eine gesicherte FTPS Verbindung zum Webserver. Wenn dein Anbieter dies unterstützt, solltest du diese Variante dem alten FTP Standard vorziehen.

FTP Zugang einrichten

Bevor du dich mit deinem Webserver verbinden kannst, brauchst du die entsprechenden Zugangsdaten, um dich per FTP einzuloggen. Für eine FTP Verbindung sind folgende Daten notwendig:

  • Server
  • Port
  • Protokoll
  • Benutzer
  • Passwort

Diese Daten findet man üblicherweise im Kundenmenü seines Webhosters. In diesem Beispiel zeige ich dir, wo du die Daten beim Hoster All-Inkl findest.

All-Inkl FTP Zugang

Logge dich zuerst im Kundenadministrationssystem (KAS) ein und klicke im linken Menü auf FTP. Hier siehst du eine Auflistung aller FTP Benutzer, wobei der Hauptbenutzer standardmäßig angelegt wird. Klicke dann rechts bei Aktion auf Bearbeiten.

FTP Übersicht bei All-Inkl

In dieser Ansicht findest du den Servernamen und den Benutzernamen deines FTP Accounts. Das FTP Passwort entspricht standardmäßig dem KAS Passwort. Du solltest hier aus Sicherheitsgründen aber ein eigenes FTP Passwort festlegen und anschließend auf speichern klicken.

FTP Benutzer bei All-Inkl bearbeiten

FTP Verbindung herstellen

Um dich mit dem FTP Server zu verbinden, benötigst du noch einen FTP Client. Das ist ein kleines Programm, welches dir den FTP Zugriff auf deinen Server ermöglicht. Hier empfiehlt sich das kostenlose Programm Filezilla. Dieses kannst du hier downloaden und anschließend installieren.

Nach dem Start von Filezilla erscheint dieses mehrteilige Fenster. Klicke oben links auf das Icon, um den Servermanager zu öffnen.

FTP Verbindung mit Filezilla herstellen

Verbindung im Servermanager einrichten

Klicke hier zunächst auf Neuer Server und gebe eine Namen (hier: All-Inkl) für die Verbindung an. Der Name dient nur für dich zur Orientierung, wenn du mehrere Verbindungen anlegst. Gebe nun im rechten Teil des Fensters deine FTP Verbindungsdaten ein. Wichtig sind hier der Server, das Protokoll und die Verschlüsselung. Für eine gesicherte Verbindung muss bei All-Inkl Explizites FTP über TLS erfordern ausgewählt werden.

FTP Server im Servermanager anlegen

Gebe nun darunter deinen FTP Benutzernamen und das Passwort ein und klicke danach auf Verbinden.

WordPress Dateien verwalten

Nachdem die FTP Verbindung erfolgreich hergestellt wurde, ist es wichtig, die zweispaltige Ansicht in Filezilla zu verstehen. In der linken Hälfte siehst du die Dateistruktur deines Computers. In der rechten Hälfte siehst du die Dateistruktur deines Webservers. Um die WordPress Dateien zu verwalten, musst du rechts in das Verzeichnis deiner WordPress Installation wechseln.

Bei All-Inkl lautet der Pfad üblicherweise /www/htdocs/benutzername/ oder /www/htdocs/benutzername/domain.de wenn du einen separaten Ordner für deine Domain erstellt hast.

WordPress Datei per FTP herunterladen

Hier kannst du nun durch alle WordPress Dateien und Unterordner navigieren. Um eine Datei zu bearbeiten, empfiehlt es sich zuerst im linken Bereich ein leeres Arbeitsverzeichnis auf deinem Computer zu erstellen. Nach einem Rechtsklick auf die zu bearbeitende Datei erscheint ein Kontextmenü. Klicke dort auf Herunterladen. Die Datei wird jetzt in den linken Bereich auf deinem Computer kopiert.

WordPress Datei bearbeiten

Im Beispiel wurde die Datei wp-config.php heruntergeladen und soll bearbeitet werden. Dazu kannst du einen Texteditor deiner Wahl verwenden. Das normale Notepad ist nicht unbedingt empfehlenswert, da es hier kein Syntax Highlighting gibt. Eine nützlicher Editor ist beispielsweise Notepad++.

Die WordPress Programmdateien enthalten größtenteils PHP Code. PHP Dateien haben in der ersten Zeile immer ein öffnendes PHP Tag <?php und es muss eine bestimmte Syntax eingehalten werden. Du solltest also nur Änderungen vornehmen, die aus einem entsprechenden WordPress Tutorial stammen und diese Syntax einhalten.

Backup vor Änderung erstellen

Man kann auf Dateiebene viele Dinge in WordPress konfigurieren oder reparieren, genauso leicht lässt sich die Installation dabei aber auch beschädigen 🙂 . Bevor du also Änderungen an den WordPress Dateien vornimmst, solltest du unbedingt ein aktuelles Backup erstellen.

WordPress Datei hochladen

Nachdem du die WordPress Datei bearbeitet hast, befindet sich die Änderung aktuell nur auf deinem Computer. Um die geänderte Datei auf den Webserver zu laden, wähle im Kontextmenü den Punkt Hochladen aus. Daraufhin wird eine Abfrage erscheinen, ob man die vorhandene Datei auf dem Webserver überschreiben möchte. Wenn du ein aktuelles Backup hast und dir sicher bist, kannst du die Abfrage bestätigen und die Änderung wird hochgeladen.

WordPress Datei per FTP hochladen
Achte auf den richtigen Pfad

Nachdem du eine WordPress Datei geändert hast, muss diese wieder in den gleichen Pfad (Ordner) hochgeladen werden, in dem die ursprüngliche Datei liegt. Ansonsten hätte die Änderung keine Auswirkung.

Fazit

Per FTP hast du direkten Zugang zu allen Dateien auf deinem Webserver. Hier lassen sich in WordPress spezielle Einstellungen setzen oder eine lahmgelegte Seite reparieren. Mit Hilfe dieses Tutorials kannst du deinen FTP Zugang und eine gesicherte Verbindung im FTP Programm einrichten. So bist du für kleine Wartungsaufgaben gerüstet.

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